Christoph Jansen lebt für seine Musik

Christoph Jansen in seiner täglichen Umgebung: Der Musikraum des 24-Jährigen ist randvoll mit Instrumenten vom Schlagzeug bis zum Kontrabass sowie Wiedergabe-Elektronik. Foto: Hannah Nebeling
Christoph Jansen in seiner täglichen Umgebung: Der Musikraum des 24-Jährigen ist randvoll mit Instrumenten vom Schlagzeug bis zum Kontrabass sowie Wiedergabe-Elektronik. Foto: Hannah Nebeling

Geilenkirchen. «Die Musik ist mein Lebensmittelpunkt», sagt Christoph Jansen. 
Und das zeigt sich auch deutlich durch die Art und Weise, wie der junge Musiker sein Leben nach ihr organisierte und immer noch ausrichtet.

Als er 18 Jahre alt war, brach der heute 24-Jährige in der Jahrgangsstufe 12 die Schule ab, um sich voll und ganz der Musik zu widmen. «Ich konnte mir nie vorstellen, später im Büro zu sitzen. Als ich die Schule abgebrochen habe, wusste ich, dass ich das Abi nicht für meine Musik brauche.»

Seine Liebe zur Musik entdeckte Christoph Jansen bereits im Alter von zwei Jahren. Sein Patenonkel und sein Großvater hätten die kindliche Neugierde in ihm geweckt und den Grundstein für seine Leidenschaft gelegt, sagt er.

Von da an begann er seine eigenen Erfahrungen zu machen, lernte das Klavier und Gitarre spielen. Heute gibt er selbst Klavierunterricht, gehört der SSB Big Band Geilenkirchen an wie auch der Aachener Band «Night in Paris». Zudem organisierte er im Winter vorigen Jahrs eine «John Lennon Night», die am Todestag des Musikers stattfand. Dazu führte er die Zuschauer durch die Discographie des Künstlers. Unterstützt wurde er dabei von zwei weiteren musikbegeisterten Freunden, die ihn mit E-Bass und Schlagzeug begleiteten.
Mit «Night in Paris» tourt Christoph Jansen sogar bis ins Sauerland und spielt pro Tag bis zu sechs Auftritte. Seine Instrumente bei den verschiedenen Gigs sind Klavier und Gitarre, er steht aber auch ab und zu als Sänger hinter dem Mikrophon. Zudem kümmert sich der 24-Jährige hin und wieder um organisatorische Aufgaben.

Da die Band vor allem für ihre Karnevalsauftritte bekannt ist, liegt die Frage nahe, ob Christoph Jansen auch ein «richtiger» Karnevalist ist. «Ich bin kein Fan vom Fröhlichsein nach Dienstplan», sagt er, und auch die Sitzungen und Umzüge sprechen ihn nicht an. Trotzdem gehören zu seinem musikalischen Einfluss neben den Bands «Toto» und den «Beach Boys» auch die «Höhner» und «Bläck Fööss», die ja vor allem für Stimmungslieder in der jecken Zeit sehr bekannt sind.

Karneval ist für den Musiker eben keine Zeit des Alkohols und des Feierns, sondern ein Stück harte Arbeit. «Man muss in dem Job diszipliniert sein, um die gewünschte Qualität abzuliefern», sagt Christoph Jansen. Das heißt im Klartext: Auch der vierte Auftritt am Tag darf nicht mit Bierfahne und falschem Akkord begonnen werden, sondern muss genau so schwungvoll  und wach beginnen wie der erste.

Der junge Musiker lehnt keine bestimmte Musikrichtung ab. «Den Spaß an der Musik bekommt man durch die Reaktion der Zuhörer», empfindet der 24-Jährige. Und dieser Spaß ist ihm das Wichtigste, denn Christoph Jansen plant, auch in Zukunft hauptberuflich Musik zu machen und zu vermitteln: «Ich fürchte und hoffe gleichzeitig, dass ich da nicht mehr rauskomme.»


Aachener Zeitung, 21.02.2011